In diesem Beitrag möchten wir unseren Studierenden detaillierte Informationen zur HFP P2 (Das Fachgespräch zur Fallstudie) und P4 zur Verfügung stellen.
P2 (Das Fachgespräch zur Fallstudie)
Fragen: Von den fünf gestellten Fragen beziehen sich zwei auf die Fachrichtung, zwei auf die Medizin und eine auf Ressourcenstärkung oder Selbstreflexion. Insbesondere bei den medizinischen Themen zeigen sich oft Schwächen, obwohl man sich in diesem Bereich relativ einfach vorbereiten kann. Alle relevanten Pathologien der Fallstudie sollten hinsichtlich typischer Symptome, Differentialdiagnose, Untersuchungsmethoden und Patientensicherheit abgefragt werden. Zudem ist es wichtig zu wissen, wie die offizielle Medizin diese Pathologien behandelt (z.B. mit Medikamenten) und welche Nebenwirkungen diese Medikamente haben.
Auch für Naturheilpraktiker*innen ist die Kenntnis der medizinischen Diagnostik und insbesondere der möglichen Nebenwirkungen schulmedizinischer Medikamente wichtig. Im Gegensatz zum M1 muss man sich beim P2 jedoch „nur“ auf die Pathologien seiner Fallstudie vorbereiten.
P4 (Anamnese + Fachgespräch)
Patienten: Für das P4 stellt man selbst einen Patienten. Wir erfragen die Erkrankungen der zukünftigen Patienten vorab mittels eines Fragebogens und lehnen zu leichte Fälle (keine behandelbaren Beschwerden zum Zeitpunkt des P4) und zu schwere/komplexe Fälle ab. Dennoch kommt es – wie auch in der Praxis – immer wieder vor, dass Patienten vorher nicht alles mitteilen und man in der Anamnesesituation überrascht wird (plötzlich taucht eine frühere Depression oder eine vergessene Pathologie auf). Als Kandidat sollte man daher ein strukturiertes Anamneseschema und eine Checkliste haben, um in den 90 bis maximal 120 Minuten alle wichtigen Informationen zu erfragen. Gleichzeitig sollte man flexibel sein und bei unerwartet „schweren“ Fällen die Priorisierung auf wenige Hauptbeschwerden anpassen können.
Behandlung und Beratung: Für die TEN muss im P4 auch eine Behandlung – zumindest im Ansatz – gezeigt werden. Dabei ist es nicht erforderlich, die volle Therapiezeit (z.B. mit Schröpfen) zu demonstrieren, sondern nur den Beginn der Behandlung. Dies muss der Kandidat selbst organisieren und mit dem Patienten besprechen.
Achtung: Viele Kandidaten zeigen keine Therapiedurchführung. Es wird auf eine allfällige Folgekonsultation verschoben. Zeigen Sie die Therapiedurchführung und Ihre Fachwissen dazu.